Budget kalkulieren und Komfortzone verlassen

Für 2-3 Monate im Ausland zu leben und von dort aus zu arbeiten ist für viele Menschen ein Traum. Die Sonne im Süden zu genießen, von der Terrasse aus arbeiten und in der Mittagspause am Pool relaxen. So kann man gut überwintern.  Wie kommt es also, dass es die wenigsten auch tatsächlich umsetzen? Klar, viele haben Familie, Haustiere, keinen Bock, oder der Job ist stark ortsgebunden. Bei allen anderen hängt es meistens an 3 Faktoren:

  • Arbeitgeber-Mentalität
  • Budgetplanung
  • Komfortzone

Nachdem Arbeitgeber-Mentalität ein größeres Thema ist, werde ich diese in einem separaten Blogbeitrag behandeln. Die anderen beiden lassen sich aber ziemlich schnell überblicken:

Komfortzone

Ich bin mein Leben lang viel gereist und finde mich entsprechend schnell in fremden Ländern zurecht. Reisen ist immer mit einem Lernprozess verbunden. Über die neue Kultur, Sprache Währung, Rechtslage, usw… Je öfter man das macht, umso selbstsicherer wird man. Hat man weniger Reiseerfahrung, stellt man sich vielleicht eher die Frage, welche Herausforderungen einen erwarten und ob man alles schaffen kann. Was mache ich mit meiner Wohnung in der Zwischenzeit? Funktioniert alles mit der Technik? Legitime Gedanken. Aus genau diesem Grund habe ich diese Webseite geschaffen – um Dir die wichtigsten Fragen im Vornherein zu beantworten. Je weniger Fragezeichen im eigenen Kopf kreisen, umso komfortabler wird der Schritt ins Neuland. Im Artikel „Basics“ sollten schon die meisten Bedenken genommen werden. Das meiste ist planbar und für alles andere spricht man eben mit den Leuten vor Ort.

Budgetplanung

Für den Anfang würde ich empfehlen, die Wohnung und das Auto in Deutschland zu behalten. So behält man die heimische Basis und kann gleichzeitig für 6 Monate im Jahr in Südafrika arbeiten. Da mit diesem 50/50 Modell nicht nur Freiheiten, sondern auch erhöhte Kosten verbunden sind, ist es ratsam, diese vorab abzuschätzen. Nachdem das Touristen Visum in Südafrika nach 90 Tagen endet, erstelle ich eine Beispielrechnung für diesen Zeitraum:

  • Hin- und Rückflug + Flughafentransfer: 650 Euro
  • Wohnung (gutes Airbnb): 1.800 Euro
  • Kleiner Mietwagen: 1.200 Euro
  • Auslandsreise-Krankenversicherung: 70 Euro
  • Wifi-Router und Datenvolumen: 140 Euro
  • Gesamt: 3.860 Euro Ausgaben/ 3 Monate

 

Wenn wir uns nun die tatsächlichen Mehrkosten für diesen Lifestyle anschauen, gehe ich davon aus, dass man Zuhause ebenfalls Essen und Getränke bezahlt, sowie sein Auto volltankt. Diese Posten lasse ich also außen vor. Was ich aber berücksichtige ist die Ersparnis durch ein besseres Preis/ Leistungsverhältnis für Lebensmittel und Sprit. Von den zuvor berechneten 3.860 Euro Kosten (Flug, Wohnung, Auto, Versicherung, Internet) ziehen wir nun also alle potenziellen Ausgaben ab, welche man sich spart, während man nicht in Deutschland ist:

  • Stromrechnung geht stark in den Keller (bei mir) 50 Euro
  • Pendelkosten zur Arbeit und der damit einhergehende Autoverschleiß fallen weg (bei mir) 1.000 Euro
  • Kfz-Versicherung wird günstiger aufgrund der geringeren Jahres-Kilometerlaufleistung 50 Euro
  • 1 Liter Benzin kostet hier nur etwa 75 Cent (das hängt natürlich davon ab, wie viel man herumfährt)
  • Im Vergleich zu München sind Getränke etwa 50% günstiger/ Essen etwa 30% günstiger 600 Euro
  • Gesamt: 1.700 Euro Ersparnisse/ 3 Monate
 

Fazit: 3.860 Euro Ausgaben – 1.700 Euro Ersparnisse = 2.160 Euro Kosten für 3 Monate Aufenthalt.

Wer allein reist, kann also mit mindestens 720 Euro zusätzliche finanzielle Aufwendungen pro Monat kalkulieren. Ist man zu zweit unterwegs, halbieren sich sogar die Ausgaben für Wohnung und Auto und man landet bei nur 220 Euro zusätzliche Aufwendungen pro Monat. Liegt man also normalerweise bei 1.400 Euro Ausgaben im Monat, so hat man mit 1.620 Euro Monatsbudget schon einen zweiten Winter-Wohnsitz für sich und seine Freundin/ Kollegen realisiert.